Nach der Reise ins märchenhafte Andalusien im vergangenen Jahr, war in diesem Jahr
der Norden das Ziel der jährlichen Bankgruppenreise der Raiffeisenbank.
Zusammen mit Vorstandsmitglied Heiko Petry und Bankmitarbeiterin Bettina Kreuzer
unternahmen mehr als 30 Mitglieder der Bank eine wunderschöne Flusskreuzfahrt durch
Holland und Flandern. Auf dem Kreuzfahrtschiff MS Alina waren die holländischen
und belgischen Kanäle eine Reise wert.
Die 4. Bankreise führte nach Holland und Flandern
Gemeinsam die Welt erleben - Mitglieder der Raiffeisenbank Schaafheim eG erkunden mit der MS Alina Holland und Flandern!
Ein Reisebericht von Heiko Petry - Vorstand der Raiffeisenbank Schaafheim eG
Tag 1
Unsere Reise begann im schönen Schaafheim. Von dort brachte der Bus unsere gut gelaunte
und in Mitgliederreisen sehr erfahrene Reisegruppe nach Köln. Nachdem der Busfahrer die
Anlegestelle am Rhein mit kleineren Umwegen gefunden hatte, konnte die Einschiffung
der Teilnehmer auf unserem schwimmenden Hotel, der MS Alina, stattfinden. Mit einem
tollen Blick auf den Kölner Dom legte das Schiff in Richtung Holland ab.
Nach der Begrüßung durch Erika, unserer Kreuzfahrt-Reiseleiterin, konnten wir unser Zuhause für die nächsten sieben Tage und am Abend die mehrgängigen kulinarischen Genüsse des Bordrestaurants kennenlernen. Erika verstand es, uns in der kommenden Woche mit allen notwendigen Informationen zur Reise zu versorgen und wusste zu allen Fragen eine Antwort.
Tag 2
Unser erstes Ziel erreichten wir am nächsten Morgen: Amsterdam. Amsterdam ist die Hauptstadt der Niederlande und wird wegen der über 150 Grachten auch „Venedig des Nordens“ genannt. Mit über 1.000 Brücken hat die Stadt mehr als doppelt so viele als die italienische Namensgeberin. In unserem prall gefüllten Ausflugspaket durfte eine Grachtenrundfahrt natürlich nicht fehlen. Das Ständchen, das unsere Reiseleiterin während der Rundfahrt zum Besten gab, war ein echter Ohrenschmaus. Die Stadt und die Gebäude wurden zur Landgewinnung auf über 5 Mio. Pfählen errichtet. Allein der Königspalast im Herzen von Amsterdam steht auf über 13.600 Pfählen. 7.000 Kaufmannshäuser zeugen noch heute vom Wohlstand der Stadt im 17. Jahrhundert, als die Ostindienkompanie gegründet wurde und den Handel mit Gewürzen, Seide und anderen Kostbarkeiten vorantrieb. Aber auch die liberale Einstellung und die offene soziale Gesinnung spürten wir bei der anschließenden Erkundung der Stadt. Auffällig war auch die Anzahl an Fahrradfahrern, die die Lebendigkeit der Stadt unterstreichen. Oder kennt jemand eine Stadt in Deutschland, die ein Parkhaus für 7.000 Fahrräder unterhält?
Tag 3
Nur ein Katzensprung entfernt, nördlich von Amsterdam, liegt Volendam. Die Stadt ist
eine katholische Enklave im protestantischen Nordholland, in der eine Atmosphäre von
Romantik und Gemütlichkeit herrscht. An jeder Ecke spürt man, dass ein traditioneller
Lebensstil gepflegt wird. Besonders eingeprägt haben sich bei uns an unserem dritten
Reisetag die individuellen Zugbrücken und die liebevoll gepflegten Gärten. Bunte Häuser
und hunderte von Fischer- und Segelbooten verleihen dem Ort ein ganz besonderes Flair.
Per Fähre gelangten wir nach Marken, einem kleinen Fischerdorf auf einer Insel in der
Zuidersee, das im 12. Jahrhundert von Mönchen aus Friesland besiedelt wurde. Erst seit
1957 ist die Insel durch einen Deich mit dem Festland verbunden. Die Insel ist von vielen
kleinen Kanälen durchzogen, die von weißen Holzbrücken überspannt werden. Bei
windigem aber gleichzeitig sonnigem Wetter war die Inselwanderung Romantik pur.
Am Nachmittag erreichten wir Hoorn, was soviel wie Kap oder Landzunge bedeutet. Viele
Seefahrer und Entdecker kamen aus Hoorn. Daher liegt die Vermutung nahe, dass sich der
Name der berühmten südamerikanischen Südspitze von Hoorn ableiten lässt.
Auf jeden Fall liegt das idyllische Städtchen auf einer Landzunge im Ijsselmeer. An vielen Stellen wird man an die Seefahrervergangenheit von Hoorn erinnert. Da uns der Wettergott an diesem Nachmittag nicht gewogen war, besichtigten wir das Städtchen mit Regenschirmen bewaffnet auf eigene Faust und verbrachten im Anschluss eine schöne Zeit in einem gemütlichen Cafe am sehenswerten Marktplatz „Rode Steen“.
Tag 4
Am vierten Tag erreichten wir Rotterdam, die zweitgrößte Stadt der Niederlande mit dem
zweitgrößten Hafen der Welt. Von dort aus starteten wir unseren Ausflug nach Den Haag,
dem Regierungssitz der Niederlande mit der Königsresidenz und dem Arbeitspalst von
König Willem Alexander. Den Haag ist auch als Welt-Hauptstadt der Gerichtsbarkeit
bekannt.
Wir besichtigten den Friedenspalast, auf Niederländisch „Vredespalais“, der den
Internationalen Gerichtshof, den Ständigen Schiedshof sowie eine der bedeutendsten
Bibliotheken für Völkerrecht beherbergt. Unser Weg führte uns weiter in das nicht weit
entfernte Delft, einer malerischen mittelalterlichen Stadt mit vielen Grachten. Erster
Anlaufpunkt in Delft war die königliche Porzellanmanufaktur, die mit ihrem blau-weißen
Muster seit dem 16.Jahrhundert weltberühmt ist. Wie sich während der Führung
herausstellte, wird gar kein Porzellan hergestellt, sondern Steingut. Das tat aber den
positiven optischen Eindrücken keinen Abbruch.
Die weiteren Sehenswürdigkeiten der Handelsstadt Delft waren vom „Goldenen Zeitalter“
geprägt: Der Marktplatz mit der neuen Kirche oder die alte Kirche, deren Turm immer
mehr absackt und deshalb „schiefer Turm“ von Delft genannt wird. Laut neuesten Statik-
Berechnungen soll dieser aber trotz seiner Neigung noch eine ganze Weile stehen bleiben.
Tag 5
Wir verließen Holland am fünften Tag und die MS Alina brachte uns über die Grenze nach
Gent in Flandern, dem nördlichen Teil Belgiens. Auf eigene Faust erkundeten wir Gent, die
Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern. Im Mittelalter wuchs die Stadt durch den
blühenden Tuchhandel zu einer der größten Städte Europas heran. Reich verzierte
Häuserfassaden zeugen vom immensen Reichtum der Stadt. Tolle architektonische
Gebäude, wie der 90 m hohe Belfried, die gegenüberliegende Kathedrale und das
imposante Rathaus beeindruckten uns.
Am Nachmittag fuhren wir erwartungsfroh in das nicht weit entfernte Brügge. Wer kennt ihn nicht, den Film „Brügge sehen und sterben!“, was schon auf die Schönheit dieser Stadt hindeutet. Die Altstadt ist ein einziges Museum und die mittelalterliche Struktur macht Brügge zu einer der schönsten Städte der Welt. Mit seinen malerischen Grachten stand Brügge im Mittelalter als Handelshafen, Finanzzentrum und eines der Hauptkontore der deutschen Hanse, in voller Blüte. Die Altstadt ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Unser Stadtrundgang führte uns zum „Grote Markt“ mit seinen Kaufmannshäusern und der großen backsteinernen Markthalle, während der Belfried, der schönste Glockenturm Belgiens, auf uns herabblickte. Er galt als Symbol der bürgerlichen Macht und beherbergte einst das Stadtarchiv, die Schatzkammer und Gefängnis. Und wer nach der Besichtigung des gotischen Rathauses am Marktplatz genug vom Gucken hatte, konnte sich bei den zahlreichen Chocolatiers auf ein süßes Shoppen einlassen. Sozusagen als Vorspeise auf das Mehrgangmenü, das uns allabendlich auf unserem schwimmenden Hotel erwartete…
Tag 6
Am sechsten Tag erwartete uns die wichtigste Diamantenstadt der Welt: Antwerpen. Die
Stadt ist lebhaft und kosmopolitisch geprägt. Sie ist die Heimatstadt des Malers Rubens
und zum Teil Unesco-Weltkulturerbe. Kaum eine andere Stadt beeindruckte uns so mit
ihrer nächtlichen Beleuchtung der Gebäude rund um den Marktplatz. Den Mittelpunkt des
Marktplatzes bildet der Brabo-Brunnen, der die Legende der Stadtgründung Antwerpens
darstellt.
Das Rathaus verkörpert mit Elementen aus der italienischen Renaissance die Bedeutung
Antwerpens als Bindeglied zwischen Nord- und Südeuropa. Die siebenschiffige
Liebfrauenkathedrale mit ihrem 123 Meter hohen Nordturm ist ein Meisterwerk
spätgotischer Architektur. Und wenn man nun glaubte, besser geht es nicht, lehrte einem der nächste Ausflug etwas anderes: Brüssel, die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Belgiens, zog uns mit ihrem einzigartigem Flair und unwiderstehlichem Charme in ihren Bann.
Unsere Rundfahrt führte uns zu Orten, die man in Brüssel gesehen haben muss: Den
Hauptsitz der Europäischen Union, den Sitz der Nato, das 102 Meter hohe Atomium und
den Triumphbogen im Jubelpark. Unser Stadtführer Wim versprach uns im Anschluss,
dass wir gleich den schönsten Marktplatz der Welt sehen würden, wie das jeder Stadtführer
seiner eigenen Stadt erzählt.
In diesem Fall allerdings sollte er recht behalten: Der Grand Place wird mit seinen prächtig
verzierten Häusern mit ihren barocken Fassaden, Giebeln und goldenen Verzierungen
nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Auch hier bezeugen herrliche Gildehäuser die
historische Rolle und den Wohlstand der Handwerkszünfte und Kaufleute.
Dagegen kam ein kleiner Knabe, namens Manneken Pis, relativ bescheiden daher. Der
kecke Kerl aus dem 17. Jahrhundert wurde zum Wahrzeichen Brüssels und soll den frechen
Charakter der Brüsseler darstellen. Für alle, die an Bord nicht satt geworden waren, bot sich die Gelegenheit zum Kaffee die berühmten belgischen Waffeln mit Sahne oder Schokolade zu probieren, die wie die belgischen Pommes garantiert kalorienreduziert sind…
Tag 7
Wir näherten uns so langsam dem Ende unserer Reise und besuchten zum Abschluss die
älteste Stadt der Niederlande. Nimwegen wurde bereits 5 n.C. gegründet und hat einen
dementsprechend schönen historischen Stadtkern. Am „Grote Markt“ findet man
zahlreiche Geschäfte und Cafes, die Stadtwaage und die Stevenskerk. In einem der vielen
Käseläden konnte man sich für die Daheimgebliebenen mit echtem holländischen Käse
eindecken.
Da wir auf einem echten Kreuzfahrtschiff unterwegs waren, durfte natürlich eins nicht
fehlen: Der Galaabend. Und der war ein echtes Highlight. Die Lido Bar schaffte uns ein
angemessenes Ambiente, das Essen war ein kulinarischer Höhepunkt unserer Reise und
wurde mit einer mit Wunderkerzen gespickten Eisbombe abgerundet. In guter alter Mitgliederreisen-Tradition gab die Raiba-Sängervereinigung noch ein paar Ständchen, was den Abend perfekt machte.
Zurück in Köln begrüßten uns am nächsten Morgen die Türme des Kölner Doms.
Es war eine eindrucksvolle und wunderschöne Reise durch unendlich scheinende Kanäle
und Flüsse mit viel Geschichte, faszinierender Architektur und netten Begegnungen.
Es ging aber auch eine Reise zu Ende, auf der es viel zu sehen und zu genießen gab, auf der
wir viel erlebt und gelacht haben und auf der wir alle entspannt waren, weil unser Hotel
mitgeschwommen ist!
Wir sehen uns wieder im Süden: Die fünfte Bankgruppenreise führt uns dann an Italiens
schönstes Ende: Sizilien mit den liparischen Inseln….