Tag 3
Am 3. Tag verweilten wir zunächst in Cordoba, dem Zentrum gläubiger Muslime im Abendland. Die Stadt gilt kulturell als die wohl bedeutendste Stadt Europas im Mittelalter. Viele Jahrhunderte lebten in Cordoba die verschiedensten Kulturen meist friedlich zusammen. Sie hinterließen dabei ganz Erstaunliches. Zum Beispiel eine wunderschöne Moschee aus dem 8. Jahrhundert, in deren Zentrum ein christlicher König später eine riesige Kathedrale bauen ließ. Wir bewunderten im Inneren der unterschiedlichen Gebetszentren einen schier endlosen „Wald“ aus 856 freistehenden Säulen. Sicherlich das Beindrücksende, das wir aus Cordoba für unsere Gedanken mitnahmen.
Auf der Weiterfahrt nach Granada nahmen wir uns gleich am Abend noch die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit von Andalusien vor, die Alhambra. Übersetzt heißt Alhambra „rote Zitadelle“.
Dieser prächtige Burgkomplex, der eine ganze Palaststadt ist und auf einem Hügel oberhalb von Granada von den Mauren erbaut wurde, wird abends romantisch und strahlend zugleich angeleuchtet. Das Lichtschauspiel lies die Anlage, auch Nasriden-Palästen genannt, mit ihren verspielten Innenräumen, plätschernden Brunnen und lauschigen Höfen sehr lebendig erscheinen.
Der letzte Sultan auf spanischem Boden, der muslimische Herrscher Boabdil, erkannte im Jahre 1492 die Übermacht der Belagerer und übergab die Anlage kampflos an die katholischen Könige Ferdinand und Isabella. Kolumbus besuchte die katholischen Könige oftmals in der Palastanlage und bewirkte ihre Unterstützung für seinen Aufbruch in die neue Welt, der in der Entdeckung Amerikas gipfelt. Die Geschehnisse in Granada im Jahr 1492 sind deshalb ohne Übertreibung als eine Weichenstellung der Weltgeschichte zu nennen.